Differenzbesteuerung - Differenzbesteuert Handy? Wenn Du schon einmal ein gebrauchtes Gerät gekauft hast, bist Du vielleicht schon auf den Begriff „Differenzbesteuert“ gestoßen. Gerade im Handel mit gebrauchten elektronischen Geräten, wie Smartphones oder Tablets, spielt die Differenzbesteuerung eine wichtige Rolle.
Sie sorgt dafür, dass beim Wiederverkauf nicht die volle Umsatzsteuer auf den Gesamtpreis des Artikels berechnet wird, sondern nur auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.
Wie funktioniert die Differenzbesteuerung?
Die Differenzbesteuerung kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Wiederverkäufer einen Gegenstand, den er zuvor erworben hat, weiterverkauft. Voraussetzung ist, dass der Gegenstand im Gemeinschaftsgebiet erworben wurde und beim Einkauf keine Umsatzsteuer angefallen ist.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du ein Gerät von einer Privatperson, einem Kleinunternehmer ohne Umsatzsteuerpflicht oder von bestimmten Berufsgruppen kaufst, die nicht der Umsatzsteuer unterliegen.
Die Regelung ist also vor allem für Händler interessant, die gewerblich überwiegend gebrauchte Gegenstände ankaufen und wiederverkaufen. Typische Beispiele sind Gebrauchtwarenhändler oder Plattformen wie eBay oder Asgoodasnew, die differenzbesteuerte Handys anbieten.
Differenzbesteuert Handy: Was bedeutet das konkret für Dich?
Wenn Du ein differenzbesteuertes Handy kaufst, bekommst Du in der Regel ein neues oder neuwertiges Gerät, das zuvor an Privatkunden oder Kleinstunternehmen verkauft wurde.
Oft handelt es sich um Smartphones, die als Zugabe zu einem Mobilfunkvertrag oder im Rahmen einer Vertragsverlängerung vom Anbieter abgegeben wurden. Obwohl Du das Gerät aus „zweiter Hand“ bekommst, ist es in den meisten Fällen unbenutzt und originalverpackt.
Der entscheidende Vorteil der Differenzbesteuerung für Dich als Käufer liegt in der Preisgestaltung. Da der Händler nur auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis Umsatzsteuer zahlen muss, kann er das Gerät günstiger anbieten.
Ein Beispiel: Kauft der Händler ein Handy für 500 Euro von einer Privatperson und verkauft es für 600 Euro weiter, fällt die Umsatzsteuer nur auf die Differenz von 100 Euro an.
Gibt es Nachteile beim Kauf eines differenzbesteuerten Handys?
Für Dich als Privatperson ist der Kauf differenzbesteuerter Geräte meist problemlos. Du zahlst den Preis inklusive der üblichen Mehrwertsteuer, und für Dich entstehen keine steuerlichen Nachteile.
Anders ist es, wenn Du selbst Unternehmer bist und vorsteuerabzugsberechtigt: In diesem Fall kannst Du die auf die Differenz erhobene Umsatzsteuer nicht als Vorsteuer abziehen, was den Kauf unter Umständen weniger attraktiv macht.
Abgesehen von steuerlichen Fragen können jedoch weitere Aspekte eine Rolle spielen. Da differenzbesteuerte Handys häufig aus verschiedenen Quellen stammen, ist nicht immer klar, woher das Gerät ursprünglich kommt. Das kann insbesondere bei Garantie- oder Servicefällen relevant sein.
Hersteller wie Apple, Samsung oder HUAWEI können den Support auf Geräte aus bestimmten Regionen beschränken. So weist Apple darauf hin, dass Serviceleistungen für iPhone, iPad oder Apple Watch unter Umständen nur im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz gewährleistet sind.
Die gesetzliche Gewährleistung bleibt jedoch auch bei differenzbesteuerten Geräten bestehen. Sollte also ein technisches Problem auftreten, hast Du die gleichen Rechte wie bei einem regulären Kauf. Wichtig ist, dass Du auf vertrauenswürdige Händler achtest, um im Garantiefall auf Nummer sicher zu gehen.
Wo findest Du differenzbesteuerte Handys?
Differenzbesteuerte Handys sind besonders auf Plattformen wie Asgoodasnew, eBay oder spezialisierten Gebrauchtwarenhändlern zu finden. Sie werden oft als „neu“ oder „neuwertig“ verkauft.
Der Hinweis „differenzbesteuert nach §25a UStG“ signalisiert Dir, dass der Händler die Differenzbesteuerung nach dem Umsatzsteuergesetz §25a nutzt.
Für Dich bedeutet das konkret: Du bekommst ein günstigeres Gerät, das steuerlich korrekt abgewickelt wird, ohne dass Du selbst die Umsatzsteuerberechnung vornehmen musst.
Praktische Tipps für den Kauf
. Achte immer darauf, dass der Händler transparent über die Differenzbesteuerung informiert.
. Prüfe, ob das Gerät originalverpackt und unbenutzt ist.
. Beachte Hinweise des Herstellers zu Garantie und Service, insbesondere bei Importgeräten.
. Vergleiche die Preise mit anderen Angeboten ohne Differenzbesteuerung, um sicherzugehen, dass Du tatsächlich ein Schnäppchen machst.
Fazit
Die Differenzbesteuerung ist ein cleveres Mittel, um den Handel mit gebrauchten und neuwertigen Geräten steuerlich zu vereinfachen und gleichzeitig für günstigere Preise zu sorgen.
Gerade für differenzbesteuerte Handys lohnt es sich, die Vorteile zu kennen: Du erhältst oft ein neuwertiges Smartphone zu einem reduzierten Preis, während die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.
Als Käufer solltest Du dennoch genau hinschauen, bei wem Du kaufst und welche Gerätequelle angegeben ist, um im Garantiefall keine Probleme zu bekommen. Für Unternehmer gilt zusätzlich, dass der Vorsteuerabzug bei differenzbesteuerten Handys nicht möglich ist, was die Kalkulation beeinflussen kann.
Alles in allem ist die Differenzbesteuerung ein Vorteil für Dich, wenn Du clever vergleichst und bei vertrauenswürdigen Händlern kaufst.
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